Innenstadtentlastung: Neue Schienen für Graz
Mit der neuen Tram-Linie rücken in der Grazer Innenstadt statt Autos endlich wieder Menschen in den Mittelpunkt. Warum das nötig ist, lest ihr hier.
Jahrzehnte lang begleitet die Stadt Graz dasselbe Problem im öffentlichen Verkehr: das Nadelöhr Herrengasse und die damit einhergehende Störungsanfälligkeit des Grazer Tramverkehrs. Seit 1997 wird das Thema immer wieder aufgegriffen, dann aber stets aufs Neue aufgeschoben oder als „technisch nicht umsetzbar“ bezeichnet und abgesagt. Dass die Innenstadtentlastung sehr wohl umsetzbar ist, zeigt Vizebürgermeisterin und Planungsstadträtin Judith Schwentner. Unter Rot-Grün-Rot nimmt das wichtige Projekt endlich Fahrt auf.
Herrengasse entlasten
„Die Innenstadtentlastung ist ein Schlüsselprojekt für den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel in Graz“, erklärt unser Klubobmann Karl Dreisiebner. „Aktuell kommt es in der Herrengasse schon bei kleinen Fahrplanunregelmäßigkeiten zu Stau auf den Tramschienen, bei einer Demonstration steht der komplette Bim-Verkehr in Graz still.“ Mit der neuen Route wird nicht nur die Störungsanfälligkeit der Öffis vermindert, auch eine Takterhöhung des Tramverkehrs und weitere Tram-Ausbauten in der Innenstadt werden möglich. „Graz wächst und mit der Stadt muss natürlich auch das Öffi-Angebot größer werden“, so Dreisiebner. Mit der aktuellen Linienführung ist eine Intervallverkürzung des öffentlichen Verkehrs nicht mehr möglich, es braucht die neue Linie.
Verkehrswende auf Schiene bringen
Es werden hier aber nicht nur Schienen gelegt. Beginnend in der Belgiergasse über die Tegetthoffbrücke bis hin in die Neutorgasse entstehen außerdem neue Geh- und Radwege und bereits bestehende Fußwege werden verbreitert. In der Neutorgasse entsteht damit endlich eine bislang nicht vorhandene Rad-Infrastruktur. Damit ist die Innenstadtentlastung eine weitere Maßnahme, um eine Verkehrswende in die Wege zu leiten, in der Menschen priorisiert werden, keine Autos. „Mit diesem Projekt ermöglichen wir auch eine Verkehrsberuhigung in der westlichen Innenstadt“, meint Dreisiebner. „Das bedeutet weniger Autoverkehr und mehr Platz für Fußgänger*innen, mehr Bäume und mehr Sitzmöglichkeiten.“
#mehrgrün in der Grazer Innenstadt
Zu neuen Schienen, Geh- und Radwegen gesellen sich außerdem auch Bäume. Am Joanneumring, dem Grieskai, in der Belgiergasse und in der Annenstraße werden neue Bäume gepflanzt. Bereits bestehende Bäume bleiben trotz der Bauarbeiten großteils erhalten. Die Ausnahme bildet der Radetzkyspitz, der Platz wird aber nach Abschluss der Bauarbeiten neu begrünt und gestaltet.
Erstmals von Bund und Land mitfinanziert
Besonders erfreulich: Bund und Land übernehmen jeweils ein Drittel der Kosten und beteiligen sich somit erstmals finanziell am ÖV-Ausbau in Graz. Mit der Innenstadtentlastung setzt unsere Vizebürgermeisterin Judith Schwentner nicht nur einen Meilenstein für eine nachhaltige Stadtplanung, die Stadt Graz muss auch nur ein Drittel der Kosten tragen. Ein Erfolg auf ganzer Linie.