Masterplan gehen: Diese Projekte kommen in Umsetzung
Im Jänner 2024 wurde der Masterplan Gehen im Grazer Gemeinderat beschlossen, wenige Monate danach kommen die ersten Projekte in Umsetzung. Das Budget dafür wird im Mai-Gemeinderat freigegeben.
Das im Jänner beschlossene Strategiepapier beinhaltete nicht nur Zielsetzungen, sondern auch zahlreiche konkrete Empfehlungen für die ersten Umsetzungsschritte. Diese ersten Schritte sind entscheidend für den Erfolg des Masterplans.
Förderungen vom Bund sichern
Das erste Maßnahmenpaket umfasst ein Budget von 2.360.000 €. Ein Betrag, den die Stadt aber nicht allein stemmen muss. Die bundesweite Förderschiene klimaaktiv mobil fördert bauliche Maßnahmen wie jene im Masterplan Gehen mit bis zu 50%. Damit wir uns möglichst hohe Förderungen sichern können, werden im Gemeinderat auch Maßnahmen eingereicht, die 2024 geplant und 2025 umgesetzt werden sollen.
Die Maßnahmen im Überblick
Die Umgestaltung dieses Bereichs ist eines von acht Leitprojekten im Masterplan Gehen. Die Steinfeldgasse wie die Prankergasse besitzen einen schmalen Straßenquerschnitt der zusätzlich durch hineinragende Gebäude verengt wird. Dadurch sind die Gehsteigbreiten entsprechend gering. Für 2025 hat die Holding Graz die Sanierung diese Kreunzungsbereichs angesetzt. Damit diese Synergie genutzt werden kann, müssen die Planungen dieses Jahr beginnen.
Es wird nun angestrebt, den Straßenraum in diesem Kreuzungsbereich neu zu organisieren, für den Fußverkehr attraktiver und sicherer zu gestalten und damit den öffentlichen Raum deutlich aufzuwerten. Die dafür notwendigen Flächen befinden sich im Eigentum der Stadt Graz.
Die Endhaltestelle Gösting wird von Seiten der Holding Linien im Sommer 2024 umgebaut. Damit die Haltestelle zukünftig besser fußläufig und barrierefrei erreichbar ist, sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Diese umfassen die Errichtungen bzw. Ausbauten (inkl. Beleuchtung und taktilem Leitsystem) der Schutzwege über den Ruinenweg, der Straßenengelstraße und Römerweg. Die Planung wurde in enger Abstimmung mit den Holding Linien erstellt.
Hier handelt es sich um ein Leitprojekt im Masterplan Gehen. Es ist geplant, die Druckknopfampel mit einem intelligenten Kamerasystem auszustatten. Dieses erkennt herannahende Fußgänger:innen und schaltet rechtzeitig, bevor sich jemand aktiv anmelden muss, auf grün. Somit verringert sich die Wartezeit für Fußgänger:innen und die Qualität der Querung wird gesteigert. Dieses System wurde in Graz bereits von Seiten des Straßenamts erfolgreich getestet. Die geplante Umsetzung soll im Herbst 2024 erfolgen.
Im Jahr 2025 ist eine Sanierung der Fahrbahn von der Andritzer Reichsstraße 132 bis zur Hoffeldstraße geplant. Im Zuge dessen soll ein Gehsteig auf der nördlichen Seite auf einer Länge von 450 Metern miterrichtet werden. Damit kann eine durchgängige und sichere fußläufige Erschließung für die Bewohner:innen erreicht werden. Zudem wird die Erreichbarkeit der Bushaltestelle Villa Sonnblick und der Bushaltestelle St. Gotthard sowie des Andritzer Zentrums für die Anwohner:innen verbessert. Die erforderlichen Flächen für den Gehsteig auf der Nordseite sind vorhanden. Die Planung des Projekts beginnt im Sommer 2024, der Baubeginn soll im Frühsommer 2025.
In diesen Straßenabschnitten besteht derzeit keine eigene Gehinfrastruktur, somit können die Anwohner:innen die ÖV Haltestellen sowie auch die Bahnunterführung fußläufig nicht sicher erreichen. Auch der Nahversorger in Raaba, kurz nach der Stadtgrenze, kann fußläufig nicht gesichert erreicht werden. Im Herbst 2024 werden hier Straßensanierungen genutzt, um einen eigenen Gehweg auf der Nordseite der Messendorfer Straße bzw. auf der Südseite des Köglerwegs zu schaffen. Das Projekt besitzt eine Länge von ca. 1,2 km.
Am Areal der vormaligen Kirchner-Kaserne findet derzeit eine neue Siedlungsentwicklung statt („Jakomini Verde“). Im Vorfeld dazu wurde gemeinsam mit der Stadt Graz eine Bebauungsstudie erstellt. Bei dieser wurden diverse Durchwegungen für den Fuß- und Radverkehr definiert. Vertraglich wurden die öffentliche Durchwegung des Areals mittels Servituten geregelt. Um diese Durchwegungen an das bestehende Geh- und Radwegenetz anzuschließen, sind ergänzende Planungen notwendig.
Im Bestand ist in der Kasernstraße entlang der Schrebergärten auf einer Länge von rund 380 Metern kein Gehsteig vorhanden. Nördlich und südlich davon befinden sich Bushaltestellen der Linie 34, 34E und ab Herbst 2025 zusätzlich der Linie 67. Mit der neuen Siedlungsentwicklung „Jakomini Verde“ am vormaligen Kirchner- Kaserne Areal wird es zu einer erhöhten Frequenz von Fußgänger:innen kommen.
Auf Basis eines bereits erstellten Vorentwurfs von 2018 der Verkehrsplanung soll die Einreichplanung für den Gehsteig in der Kasernstraße erstellt werden.
Die Holding Stadtraum saniert im Herbst 2024 den Kreuzungsbereich Schießstattgasse/Maygasse. Im Bestand befinden sich über allen Kreuzungsarmen Schutzwege. Die Ausführung entspricht jedoch nicht mehr dem Stand der Technik, so dass sich ein erhöhtes Verkehrssicherheitsrisiko für die Fußgänger:innen ergibt. Die Synergie der Sanierung soll nun genutzt werden, um bauliche Gehsteigvorziehungen herzustellen.
In der Baiernstraße befindet sich auf der Westseite ein durchgehender, jedoch teilweise sehr schmaler Gehsteig. Die Holding Graz Stadtraum plant im Sommer/Herbst 2024 die Sanierung der Fahrbahn im Abschnitt zwischen dem Hans-Pascher-Weg und dem Gritzenweg. In diesem Zusammenhang liegt von der Abteilung für Verkehrsplanung eine umfassende Planung zur Verbesserung des Schulweges vor, die sich von dem Josef- Poestion-Straße bis zur Volkschule Baiern (ca. 600 m) erstreckt.