Die Grazer Radoffensive 2023
Auch im Jahr 2023 kommen einige Projekte der Grazer Radoffensive in Planung und Umsetzung. Von der bereits fertiggestellten Fahrradstraße Marburger Straße über die Fortführung des Radwegausbaus in der Keplerstraße bis hin zum neuen Radweg am Joanneumring, wir haben die wichtigsten Projekte hier nochmal vorgestellt.
Insgesamt werden im Zuge der Radoffensive von der Stadt Graz und dem Land Steiermark bis 2030 ganze 100 Millionen Euro in die Grazer Radinfrastruktur investiert. Dabei entstehen über 100 Kilometer neue Radwege und der Anteil der Radfahrer:innen in Graz soll auf 30% steigen. Die Basis für die Radoffensive bildet Masterplan von Artgineering. Er bildet die planerische Vorgabe für die Umsetzung der Radoffensive. Radrouten wurden im gesamten Stadtgebiet auf ihre Machbarkeit untersucht und Kriterien für deren Umsetzung definiert. HIER geht’s zum Masterplan im Detail.
Die wichtigsten Projekte im Jahr 2023
Vom Radetzkyspitz bis zur Oper werden Parkplätze einseitig aufgelassen. Ab Ende 2023 wird auf derselben Trasse ein Zweirichtungsradweg am Joanneumring bis zum Giradipark errichtet. Die Parkplätze entfallen daher dauerhaft bis zur Girardigasse und werden als Aufenthalts- und Grünflächen umgewandelt.
Die Anbindung des Radweges auf Höhe Radetzkyspitz erfolgt beim Übergang in die Rauberggasse (hier entsteht ein Fußgänger- und Radwegübergang). Der Radweg ab dem Eisernen Tor wird vom Fußweg getrennt und verbreitert und fädelt auf Höhe des Girardiparks in den Bestandsradweg ein. Dieser neue Radweg ist eine bedeutende Route im innerstädtischen Radnetz und wird die umliegenden Seitengassen entlasten.
Im Zuge der Einrichtung neuen Straßenbahnlinie durch die Neutorgasse über die Tegetthoffbrücke via Belgiergasse in die Annenstraße wird auch die Neutorgasse neu gestaltet. Die Gehwege werden attraktiviert und es wird ein Zweirichtungsradweg hergestellt. Der motorisierte Verkehr wird gemeinsam mit der Straßenbahn am Gleiskörper geführt.
Bisher gab es keinen gesonderten Radweg in der Neutorgasse. Durch die Errichtung des bauliche getrennten Radwegs wird eine wichtige Radachse ausgebaut und die Sicherheit für die Radfahrer:innen deutlich erhöht.
Hier wurde der wichtige Teilbereich rund um den Erich-Edegger-Steg bereits abgeschlossen. Nun laufen Planungen zu möglichen weiteren Verbreiterungen des Radweges im restlichen Gebiet zwischen Tegethoffbrücke und Keplerbrücke.
Hier handelt es sich um einen Unfallhäufungspunkt. Die Kreuzung Sternäckerweg/Neufeldweg wird umgebaut und für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen sicherer gemacht.
Die Keplerstraße ist eine der am meisten befahrenen Radrouten in Graz, eine Verbreiterung der Radwege ist hier unumgänglich. Dafür wurde die Keplerstraße in drei Bauabschnitte unterteilt, in zwei davon wurden die Arbeiten bereits beendet. Dort wurde der Radweg auf ein Niveau mit dem Gehsteig gehoben, verbreitert und durch eine taktile Leitlinie getrennt.
Außerdem entstanden neue Baumstandorte. Der letzte Abschitt verläuft von der Josefigasse bis zur Keplerbrücke, wie auch in den beiden anderen Abschnitten wird der Radweg hier verbreitert.
Die Alte Poststraße bildet eine wichtige Nord-Südverbindung im Grazer Radnetz. Auch hier wurde bereits ein Teilbereich abgeschlossen: Im Abschnitt Bodenfeldgasse bis Ende Tankstelle ENI wurde der bestehende gemischte Geh- und Radweg in einen getrennten Geh- und Radweg umgebaut, wodurch die Qualität für beide Verkehrsteilnehmer verbessert wird.
2023 werden diese Arbeiten weitergeführt.
Die Petersgasse ist eine wichtige Verbindung für alle Verkehrsarten. Speziell für die Radoffensive hat das Teilstück auf dem Weg von Grambach über St. Peter bis in die Innenstadt hohe Priorität.
Daher soll ab August 2023 die Radinfrastruktur in einem ersten Teilabschnitt der Petersgasse ausgebaut werden. Der zweite Abschnitt erfolgt 2024. Zusätzlich sind zahlreiche Baumpflanzungen vorgesehen.
Mehr Infos zur Radoffensive in der Petersgasse findest du im Infofolder der Stadt Graz.
Die Marburgerstraße wurde bereits zur Fahrradstraße. Der Kfz-Verkehr ist hier künftig nur mehr „zu Gast“ und kann in der Fahrradstraße im Bereich Rosengasse bis Nußbaumerstraße nicht mehr durchfahren. Das Zu- und Abfahren bleibt jedoch weiterhin möglich. Der öffentliche Verkehr und die Haltestellen bleiben unverändert. Im nördlichen Bereich der Marburger Straße werden Parkplätze umgestaltet und die Fahrbahn verengt. Ziel ist es, eine Infrastruktur für alle Radfahrer:innen anzubieten.
Mehr Infos zur Fahrradstraße Marburger Straße findest du HIER
Leechgasse wie auch Schanzelgasse sollen zur Fahrradstraße werden. Damit entsteht eine sichere Alternative zur Elisabethstraße, da Radfahrer:innen so sicher von der Schanzelgasse über die Rückertgasse in die Leechgasse zum Sonnenfelsplatz kommen können, anstatt die stark befahrene Elisabethinerstraße zu nutzen. Dort wurde mit der neuen Begegnungszone Zinzendorfgasse der Radverkehr ebenfalls sicherer gestaltet.
Auch die Laimburggasse wird zur Fahrradstraße. Die Umsetzung soll bis zum Frühjahr 2024 erfolgen.
Genauso wie die Marburger Straße, Leechgasse, Schanzelgasse oder Laimburggasse wird auch die Gaswerkstraße zur Fahrradstraße. Die Umsetzung soll spätestens bis zum Frühjahr 2024 erfolgen.
Hier wird im Abschnitt zwischen der Augartenbrücke und der Bertha-von-Suttner Friedensbrücke eine Lücke geschlossen. Ein Autofahrstreifen fällt weg und die Fahrbahn wird zur Einbahnstraße, dafür wird ein zweispuriger Radweg geschaffen.
In der Puntigamer Straße entstehen in mehreren Abschnitten neue Radwege. Außerdem werden Haltestellen verbessert und die Kreuzung zur Ziehrerstraße wird sicherer gemacht. Das Projekt befindet sich momentan in Planung, die Umsetzung soll bis 2025 erfolgen, da im Zuge einer geplanten Straßensanierung Synergien genutzt werden.
Die Unterführung Peter-Tunner-Gasse wird verbreitert und mit neuen Radwegen versehen. Das Projekt soll 2026 fertiggestellt sein.
Im Herbst 2023 wird die Kreuzung zur Petrifelderstraße umgebaut und sicherer gestaltet. Die Kreuzungstrompete wird verschmälert, Bäume gepflanzt, der Gehsteig an der Karl-Huber-Gasse wird bis in die Petrifelderstraße (ca. 10m) weitergeführt und die Einfahrt für Radfahrer zukünftig erlaubt.
Hier wird ein bereits abgeschlossenes Radoffensive-Projekt aus dem vergangenen Jahr fortgesetzt. Nun entsteht am Teilstück von der Lauzilgasse bis zur Großmarktstraße ein neuer Radweg.
Die Heinrichstraße ist eine hochrangige Landesstraße und dient der Abwicklung des fließenden Verkehrs. Die Führung des Radverkehrs im Mischverkehr auf derartigen Straßen ist nicht richtlinienkonform, daher wird der stadtauswärtsführende Parkstreifen dem Radverkehr zur Verfügung gestellt. Ebenso einzelne Stellplätze am stadteinwärtsführenden Parkstreifen müssen aus Sicherheitsgründen rückgebaut werden. Neben der Verbesserung der Sicherheit für Radfahrer:innen ergeben sich durch die Entkoppelung der Verkehrsarten auch Vorteile für die Pünktlichkeit des Öffentlichen Verkehrs sowie für die Verkehrsabwicklung insgesamt.
Der Abschnitt Cineplexx bis Waagner-Jauregg-Straße wird im Zuge der Straßenbahngleissanierung als Geh- und Radweg bis zum Sommer 2023 ausgebaut.
Gebaut wird stadtauswärts gesehen von der Andritzbachbrücke (Bereich Lebensmittelmarkt Hofer) bis hin zum Kreuzungsbereich L328 Andritzer Reichsstraße – mit eingeplant ist auch noch im Kreuzungsbereich die Sanierung der bestehenden Lärmschutzwand.
Die Breite des Radweges beträgt 4,00 m mit einem Trennstreifen von 0,30 m und dann einen Gehweg mit 2,00m Breite. Als Abgrenzung zwischen bestehender Fahrbahn und Radweg kommt 1 Meter breiter Grünstreifen als Sicherheitsmaßnahme. Der Straßenquerschnitt für den motorisierten Verkehr wird etwas verschmälert.