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19.09.2024 News

Wir wol­len eine Mur mit Ba­de­qua­li­tät

Überblick über Augarten mit Blick auf Mur

Um die Wasserqualität der Mur zu verbessern, müssen die Abwasserreinigungsanlagen aller steirischen Kommunen auf den neuesten Stand der Technik aufrüsten. Wir wenden uns an den steirischen Landtag.

Baden in der Mur? Derzeit wird behördlich davon abgeraten, obwohl einige Orte in Graz, wie etwa der Stadtstrand in Grünanger, dazu einladen. Der Grund: eine zu hohe Bakterienbelastung, die vor allem durch den menschlichen Einfluss entstanden ist. Mit der sogenannten „Klärungsstufe 4“ könnte man die Wasserqualität der Mur aber erheblich verbessern. Mit seinem dringlichen Antrag wendet sich unser Gemeinderat David Ram an das Land Steiermark und fordert, im Sinne einer verantwortungsvollen Politik aktiv tätig zu werden und die Rahmenbedingungen für saubere und sichere Flüsse in der Steiermark zu schaffen.

"Das Wasser der steirischen Flüsse, insbesondere der Mur, ist ein kostbares Gut, das immer noch durch menschliche Aktivitäten stark beeinträchtigt ist."
Gemeinderat David Ram

Grundsätzlich hätte die Mur als Freizeitangebot für alle Grazer:innen ein großes Potential. Man kann sie ohne Kosten besuchen, die Wege zur Mur sind von überall kurz und gerade ein natürliches Gewässer bietet in Zeiten der globalen Erwärmung etwas kühle Frische an heißen Tagen. Bevor wir die Mur aber so nutzen können, müssen wir uns um die Wasserqualität kümmern.

Was schwimmt so in der Mur?

Besonders beunruhigend sind die bereits festgestellten Vorkommen von antibiotikaresistenten Bakterien in der Mur. Die derzeit zumeist verwendeten Abwasseraufbereitungstechnologien in den Kläranlagen sind nicht imstande, Antibiotika und resistente Keime ausreichend zu entfernen.

Was braucht es, um die Wasserqualität zu verbessern?

Es gibt bereits verschiedene Technologien, auch „4. Klärstufe“ genannt, die die Verschmutzung durch diverse Bakterien aber auch durch Mikroplastik stark vermindern könnten. Die 4. Reinigungsstufe umfasst Technologien wie Ozonung, UV-Bestrahlung und Aktivkohlefiltration, die zusätzlich eine Entfernung von Spurenstoffen wie Arzneimittelrückständen und hormonellen Substanzen ermöglichen.

"Aus ökologischer Sicht ist es nicht nachvollziehbar, stark verunreinigte Abwässer in unsere Flüsse zu leiten und damit die darunterliegenden Kommunen und Ökosysteme bis hin zum Meer zu belasten, obwohl das mit technischen Mitteln zu verhindern wäre."
Gemeinderat David Ram

Ein Blick nach München zeigt, wie es geht

Ein besonders gutes Beispiel für die konsequente Umsetzung einer Hygiene- und Renaturierungsstrategie ist die Isar in München. Noch in der 70er Jahren war die Isar durch industrielle Abwässer, aber vor allem durch Bakterien aus Kläranlagen sehr stark verschmutzt. Wer jetzt nach München kommt, findet einen „lebendigen“ Fluss vor, eine regelrechte Oase, die von allen Münchner:innen als voll umfassendes Erholungsgebiet genutzt werden kann.

Was können wir in Graz tun?

Als einzelne Kommune hat Graz keinen direkten Einfluss auf die Abwasserbehandlung der am Oberlauf der Mur gelegenen Gemeinden. Deshalb müssen wir uns an das Land Steiermark richten. Genau das tut unser Gemeinderat David Ram mit seinem dringlichen Antrag:

 

Der Gemeinderat ersucht den Steiermärkischen Landtag via Petition, eine im Sinne dieses Antrags wirksame Gesetzgebung zu beschließen, um die Abwasserreinigungsanlagen aller steirischen Kommunen auf den Stand der Technik aufzurüsten und damit die hygienische Wasserqualität stark zu verbessern und auf ein gesundheitlich sicheres Niveau zu heben.

Redaktion Die Grazer Grünen
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